Dienstag, 6. Januar 2015

Rezension: Motorcycles and Sweetgrass von Drew Hayden Taylor

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: Novel
Seitenzahl: 368
Erscheinungsjahr: 2010
Auflage: Reprint
Verlag: Vintage Canada
Kosten:  € 15,29
Format: Paperback
ISBN-13: 9780307398055

Was erwartet man von einem Buch, das man für die Uni lesen muss? Ich definitiv nichts. Ich habe mir, wie in der Schule, gedacht: "Oh, nee, nicht schon wieder irgendwas, was auf dem Lehrplan steht, weil's ein Klassiker ist.". Aber, ich war positiv überrascht. Eigentlich sollte ich das Buch schon letztes Jahr gelesen haben, aber irgendwie hab ich das nicht gemacht. Unsere Tutorin meinte auch, dass eine Buchbesprechung in der letzten Vorlesung vor den Ferien nicht unbedingt klug war. Deswegen habe ich es erst im neuen Jahr angefangen zu lesen. Drew Hayden Taylor stammt von der "First Nation" ab, was bedeutet, dass er ein Ureinwohner Kanadas ist. Und genau darum dreht sich dieses Buch, um die Ureinwohner und ihre Kultur. Beziehungsweise, dass was von ihrer Kultur in der Moderne noch übrig ist. Und wie wenig Magie noch herrscht. Nachdem Lilian, Maggies Mutter, stirbt, kommt ein junger, gutaussehender Mann in das Reservat, der blond ist und perfekt Anishnabwe spricht. Maggie ist der Chief vom Reservat und muss sich mit einem Landkauf rumschlagen, für den jeder Bewohner eigene Ideen hat, was damit gemacht werden soll. Virgil ist Maggies Sohn und dem fremden Mann, der seine Mutter so begeistert, durchaus kritisch gegenüber. Der fremde Mann entpuppt sich dann als Nanabush, ein Gestaltwandler.
Wer hier eine Liebesgeschichte erwartet, liegt falsch. Sicherlich kommt Liebe und Verlangen vor, aber das spielt nur eine untergeordnete Geschichte. Es geht mehr um den Zauber, der in unserer heutigen Gesellschaft fehlt. Und an den Glauben an gewisser Dinge.
Ich fand die Geschichte gut. Besser, als ich es erwartet habe. Man lernt etwas über die Kultur einer Gruppe von First Nation People aus Kanada, worüber ich bisher nichts wusste. 
Die Idee Nanabush sich mit Jesus zu unterhalten lassen, ist genial. Auch die Episode mit den Waschbären, in der erklärt wird, wieso sich auf einmal so viele Waschbären in dem Dorf versammeln.
Ich habe es genossen, etwas über eine Gruppe zu lesen, von der ich bisher noch nichts wusste. Ich mag es, wenn Informationen, die sonst zum Teil sehr trocken sein können, in eine Geschichte verpackt werden. 
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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